Aus technischer Sicht stellen Mikro-KWK die gleichen Anforderungen an Netzbetreiber wie Photovoltaik, Windkraft oder kleine Wasserkraftanlagen. Da Mikro-KWK-Anlagen in der Regel wärmegeführt betrieben werden, bestehen jedoch deutliche Unterschiede zwischen Sommer- und Winterbetrieb. Prinzipiell ist davon auszugehen, dass Mikro-KWK-Betreiber Überschusseinspeiser sind und den Großteil des erzeugten Stroms selbst verwenden. Für den Überschuss brauchen sie natürlich einen attraktiven Einspeisetarif und vor allem Förderungen.
Förderungen fehlen
Während es in Österreich für PV, Windkraft und kleine Wasserkraftwerke bundesweite Förderungen gibt, bestehen für Mikro-KWK-Anlagen bestenfalls kleinere Investitionsförderungen. Ganz anders in Deutschland, hier existiert eine bundesweites Förderprogramm für Mikro-KWK-Anlagen. Auch aus ökologisch Sicht wäre die Förderung von KWK zu begrüßen, da aus einer Einheit Primärenergiträger – egal, ob fossil oder biogen – mehr Leistung, eben Wärme und Strom, herausgeholt werden kann. Der Energieeinsatz wird somit effizienter.
Die Entwicklung von KWK-Anlagen in Österreich ist von einigen Faktoren abhängig. Dazu zählt beispielsweise der Bedarf an Raumwärme. Dr. Harald Proidl, Leiter der Abteilung Ökoenergie und Energieeffizienz, Energie-Control Austria: „Gebäudesanierungen, Niedrigenergie- und Passivhäuser führen in Zukunft möglicherweise zu einem Rückgang des Heizwärmebedarfs. Ein wichtiger Faktor sind auch die Anschaffungskosten der Mikro-KWK-Anlagen.”
Dauerbetrieb optimal
Bei der derzeitigen Kostenstruktur gilt, dass sich eine Mikro-KWK-Anlage wohl nur bei hoher Auslastung – mindestens mehr als 5.o00 Arbeitsstunden jährlich bezahlt macht. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Östereich wird es wohl nur für große Wärmeverbraucher, wie zum Beispiel Gewerbebetriebe, rentieren, in eine KWK-Anlage zu investieren. Diese Unternehmen benötigen für ihre Produktionsprozesse einen ganz definierten Energieeinsatz, der eben auch über KWK abgedeckt werden kann. Dr. Proidl: „Haushalte werden außerhalb der Heizsaison weniger Wärme brauchen und dadurch wohl auch eher Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen.”
Den gesamten Beitrag finden Sie in Ausgabe 9 ab Seite 48.