Sonnenschutz fürs Klima

Quelle: Bundesverband Sonnenschutztechnik/ALUKON
Der richtige Schutz ist gut fürs Klima.
Quelle: Bundesverband Sonnenschutztechnik/ALUKON

Der Bundesverband Sonnenschutz (BVST) weist im Zusammenhang mit dem Europäischen Klimagesetz auf dynamischen, zeitgemäßen Sonnenschutz als wesentliche Schlüsseltechnologie hin.

von: Redaktion

Es gilt, sehr rasch alle Optionen auszuschöpfen, um das wichtige Ziel zu erreichen. Demgegenüber stehen u.a. die Prognosen der International Energy Agency zur aktiven Raumkühlung: Sie schätzt in ihrem „Business-as-usual“-Szenario, dass in Europa die Anzahl an Klimageräten von derzeit 115 Mio. auf 275 Mio. Einheiten im Jahr 2050 ansteigen wird. Dazu Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik in Österreich: „Jede zusätzliche Belastung erhöht das Risiko, dieses Ziel nicht zu erreichen! Wir müssen also verstärkt bereits bestehende und bewährte Technologien nutzen. Dynamischer Sonnenschutz ist eine passive Maßnahme, mit der man beim Kühlen Energie spart.“

Bewährte, passive Maßnahmen nutzen
Haupttreiber für den steigenden Kühlbedarf dürfte zum einen die zunehmende Überwärmung von Gebäuden aufgrund des Klimawandels, aber zum anderen ebenso der gestiegene Komfortbedarf der Gebäudebenutzer*innen sein. Mehr Klimaanlagen benötigen jedoch mehr Strom, und das wirkt sich auch auf die Treibhausgasemissionen aus, da nur ein Teil der Anlagen mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Dazu kommt, dass sich die Außentemperatur – speziell im urbanen Gebiet – durch die entstehende Abwärme stark erhöht. Gerstmann: „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir das Potenzial bewährter Maßnahmen voll ausschöpfen, um Gebäude vor Überhitzung zu schützen und so den Energiebedarf für Raumkühlung so gering wie möglich halten.“
Temporäre Außenbeschattung von Fenstern und Fassaden ist eine Schlüsseltechnologie, um diese Überhitzungen von Gebäuden zu vermeiden und so den Einsatz von Kühlgeräten hinsichtlich Dimensionierung und Betriebsstunden zu minimieren.

Ganzheitlich planen rechnet sich in jeder Hinsicht
Der Schutz vor Überwärmung muss in der Planung stets ganzheitlich betrachtet werden, damit keine Rebound-Effekte in Kauf genommen und Einsparpotenziale beim Kühlen nicht oder nur teilweise genutzt werden. Werden transparente Flächen mit intelligent gesteuerten Sonnenschutzsystemen beschattet, können in der Heizperiode die solaren Gewinne genutzt und die Fenster zusätzlich gedämmt werden. Abgesehen davon maximiert eine variable Beschattung die Tageslichtversorgung von Innenräumen.
Zum einen erreicht man so eine Reduktion des Heizenergieverbrauchs und zum anderen wird die Tageslichtautonomie ganzjährig verbessert, was sich positiv auf den Energieverbrauch der Beleuchtung auswirkt, aber vor allem den Wohnkomfort steigert.
Durch den dreifachen Nutzen bei Kühlen, Heizen und Beleuchten zeigt sich, dass ein automatisierter, dynamischer Sonnenschutz die Energieeffizienz wesentlich optimiert und die Emissionen deutlich mindert.
Gerstmann: „Allerdings sind weniger als 50 % der Gebäude in der EU mit Raffstoren, Rollläden oder Markisen ausgestattet, und davon ist ein großer Teil nichtdynamisch oder nicht automatisiert. Dieses Potenzial gilt es zu heben!“
Eine aktuelle Studie, die von der European Solar Shading Organisation (ES-SO) in einem Positionspapier veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass mit effektivem Sonnenschutz der Energieverbrauch fürs Kühlen – im Vergleich zur Kühlung ohne Beschattung – auf deutlich niedrigerem Niveau gehalten werden kann. Das spart bis 2050 14,6 Mrd. €/Jahr ein.


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