7-8a_2023 Heizung

Leben bedeutet Veränderung!

Die Hausservice Objekt­bewirtschaftungs GmbH ist ein Kompetenzzentrum im Bereich Kommunikations­elektronik, Elektrotechnik und Installateur.

von: Martin Pechal

Die Hausservice Objektbewirtschaftungs GmbH (kurz: HOB) ist ein Verband führender Experten im Bereich des Baunebengewerbes. Zu den Hauptaufgaben zählen Beratung, Planung und Ausführung in den Bereichen Photovoltik-, Solar-, elek­trotechnischer Schließ-, als auch Heizung-, Klima-, Lüftungs- und Sanitäranlagen. Beheimatet und aktiv ist man im Bereich des Wohnbaus im Großraum Wien. Durch regelmäßige Schulungen bleibt das HOB-Team stets am „Letztstand der Technik“; auch Persönlichkeitsbildung nimmt einen hohen Stellenwert ein. „Der österreichische Installateur“ sprach mit Florian Richter:

Bitte beschreiben Sie Ihr Aufgabenfeld! Wie firmiert die Gewerbetochter der ­Sozialbau AG und was ist Ihre Aufgabe?
Florian Richter: Ich bin Techniker aus Leidenschaft und Prokurist in der HOB. Das Aufgabengebiet der Hausservice ­Objektbewirtschaftungs GmbH ist recht vielfältig. Kurz gesagt, versuchen wir Know-how in den unterschiedlichsten Bereichen, unter anderem auch erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit für den mehrgeschoßigen Wohnbau, aufzubauen. Was jedoch vielleicht noch viel wichtiger ist, wir setzen dieses Know-how auch selbst in Projekten um und gewinnen daraus wiederum Erfahrungen.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Richter: Unser Unternehmen besteht aus den Fachbereichen Kommunikationselek­tronik, Elektrotechnik und Installateur und zählt rund 50 Kolleginnen und Kollegen. Im Installateurbereich sind wir zurzeit zehn Personen, die sich um die Planung, Umsetzung und Inbetriebnahme der Heizanlagen bemühen.

Warum ist der Ausstieg aus Öl & Gas ein solch großes Anliegen für Sie bzw. Ihre Firma?
Richter: Dass die derzeitigen Klima-Extreme menschengemacht sind, daran besteht eigentlich kein Zweifel – das sagen uns nicht nur viele Forscher, sondern auch der Hausverstand. Fakt ist, dass die Klimaerwärmung in unserem Leben angekommen ist. Jede und jeder ist indirekt oder direkt davon betroffen. Ich glaube aber, dass es in unser aller Verantwortung liegt, dem Klimawandel entgegenzutreten und nicht darauf zu warten, bis jemand anderer damit beginnt. Gerade im mehrgeschoßigen Wohnbau können hier „rasch“ Maßnahmen gesetzt werden: Defacto haben wir allein in Wien mehr als 400.000 Einzel-Gasthermen, die mittelfristig ausgetauscht bzw. umgerüstet gehören. Wir in der HOB forcieren den Weg in Richtung „Zen­tralisierung des Gebäudes“ und rüsten so sukzessive den Wohnungsbestand im SOZIALBAU-Verbund um.

Laut eigenen Angaben soll der Ausstieg aus Gas im Wohnbau rasch und praxis­orientiert umgesetzt werden – wie soll dies konkret vonstatten gehen?
Richter: Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten, den Ausstieg aus Gas in den Wohnhäusern zu forcieren. Und oft liegen die Maßnahmen auf der Hand und können mit Hausverstand angegangen werden. Unser Anliegen ist es, den Bewohnern so minimalinvasiv wie möglich die Umstellung auf ein Wohngebäude mit fossilfreiem Energieträger zu ermöglichen. Denn: Nur so schafft man Akzeptanz für den Klimaschutz. Wie bereits erwähnt, setzen wir auf die Zentralisierung des Wohngebäudes. Das heißt: raus mit den Einzelgasthermen in den Wohnungen. Diesbezüglich ist der zuerst zu setzende Schritt die Errichtung eines „zen­tralen Heizungsknotens im Dachboden“.

Warum der Dachboden?
Richter: Von hier aus können wir über die stillgelegten Kamine die Verteilleitungen mit Vor- und Rücklauf an das bestehende Wohnungsverteilnetz anschließen.

Welche Chancen und welche Risiken ­ergeben sich dadurch aus Ihrer Sicht?
Richter: Das Konzept hat an sich den Vorteil, nicht alle Wohnungen zugleich anschließen zu müssen. Das heißt, man kann mit dem Heizhaus und den Verteilleitungen beginnen und anschließend die Wohnungen sukzessive ans Netz bringen. Als Heizquelle setzen wir Luftwärmepumpen, teilweise in Kombination mit Erdwärme, ein. Unserer Erfahrung nach sind es zwischen fünf und zehn Prozent der Bewohner, die sich jährlich an diese zentrale Heizanlage anschließen lassen. Wenn ein Bewohnerwechsel stattfindet, wird in jedem Fall umgerüstet bzw. immer dann, wenn die jeweilige Gaseinzel­therme zu erneuern ist.

Wie schnell und realistisch ist dieses ­Vorhaben?
Richter: Wir sind natürlich nicht naiv. Uns ist klar, dass eine Umsetzung nicht in jedem Objekt klappen wird. Aber von den 6.000 Wohnungen, die im Sozialbau-Verbund noch mit Gas versorgt werden, können ­sicher zwei Drittel leicht umgerüstet werden. Legt man diese Zahlen auf die Stadt Wien um, sprechen wir hier von über 250.000 Wohnungen, in denen der Ausstieg aus ­fossilen Energieträgern theoretisch möglich ist.

Wie viele Projekte, die diesem Ziel folgen, gibt es aktuell?
Richter: Wie schon erwähnt, sind im So­zialbau-Verbund noch in etwa 6.000 Wohnungen mit einer Einzelgastherme versorgt. Grundsätzlich sehen wir jedoch in jedem Objekt Möglichkeiten, energetische Maßnahmen zu setzen. Zurzeit sind wir gerade dabei, den gesamten Wohnungsbestand also rund 45.000 Wohnungen, zu prüfen. Das ­österreichische Ziel bis 2040 „Raus aus Gas“ werden wir im Sozialbauverbund umsetzen können.

Lesen Sie das ungekürzte Interview auf Seite 72-73 der aktuellen Ausgabe 7-8a/23 oder digital am AustriaKiosk! 


Das könnte Sie auch interessieren

Alle Fotos: © SFA Deutschland GmbH

Effiziente Abwasserentsorgung mit Lösungen von Sanibroy: Wenn das Gelände kein ausreichendes natürliches Gefälle für die Abwasserentsorgung aufweist…

Weiterlesen
© HOLTER

Die neueste Ausgabe des HOLTER Badmagazins BAVIDA ist erschienen und widmet sich dem Lebenselixier Wasser. Auf 96 Seiten beleuchtet das Magazin die…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Walraven

Walraven entwickelt für Klimagerätehersteller und zusammen mit den Monteuren Wartungslösung auf einem Hochhausdach: Wie können Lüfter eines…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Ochsner / Antonio Bayer

In Dietach nahe dem Unternehmenssitz in Haag nimmt Ochsner ein neues Werk in Betrieb. Hier entstehen Produktion, Logistik und Warenlager für alle…

Weiterlesen
Alle Fotos: © EVN / Daniela Matejschek

Fast 5 Jahre nach dem letzten Kohlefeuer wird mit einer der größten PV-Anlagen Österreichs jetzt Ökostrom produziert: Dort wo über 30 Jahre lang Strom…

Weiterlesen
© Kiefer Klimatechnik

Kiefer Klimatechnik erweitert sein jüngstes Online-Tool zur Produktauslegung um das dezentrale Umluftkühlsystem INDULVENT connect. Unter…

Weiterlesen
Alle Fotos: © SHK eG/Schuchrat Kurbanov

Der diesjährige SHK-Jahreskongress vom 3. bis 5. Mai 2024 unter dem Motto 'ICH bin SHK' versammelte rund 500 Gäste direkt an der Ostseeküste in…

Weiterlesen
Alle Fotos: © hansgrohe

Wohlfühlmomente, Nachhaltigkeit, Ordnung und Ästhetik auf unter sieben Quadratmetern unterbringen? Dieser Herausforderung stellt sich die…

Weiterlesen
Alle Fotos: © GF Piping Systems

Nachbericht zum Auftritt von GF Piping Systems Österreich bei der WEBUILD Energiesparmesse in Wels: Auch dieses Jahr wurde die WEBUILD…

Weiterlesen
Alle Fotos: © Pipelife

Bei der Montage des Abwassersystems für eine Wohnhausanlage in Graz setzt das Installations­unternehmen Rudolf Gutmann u. Sohn auf das schalldämmende…

Weiterlesen

Abonnement und Mediadaten

Sie wollen die führende österreichische Fachzeitschrift kennen lernen?
Sie wollen sich über Erscheinungstermine, Schwerpunkte und Werbemöglichkeiten informieren?

Hier sind Sie richtig.  

AbonnEment

Mediadaten

Termine

JUMO Webinar: SPE und IO-Link

Datum: 14.05.2024
Ort: Online

Fläkt Group: Montageschulung für Split- und Multisplit Klimaanlagen

Datum: 14.05.2024
Ort: Gaspoltshofen, FG Austria GmbH

Fläkt Group: Wärmepumpen in Neubau und Sanierung

Datum: 15.05.2024
Ort: Gaspoltshofen, FG Austria GmbH

Mehr Termine

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs