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Netzausbau steigert Fernkälteabsatz

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Entwicklung Fernkältenetzlänge 2011-2022
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Der Fernkälte-Netzausbau beflügelt den Fernkälteabsatz in Österreich: 2022 wurden von den Versorgern sechs Prozent mehr Fernkälte an Kunden geliefert.

Obwohl heuer erst wenige Tage echte Hitzetage waren, also mit 30 Grad oder mehr, wird erwartet, dass der Fernkälte-Absatz wie schon im Vorjahr weiterwachsen wird. Es ist der Fernkälte-Netzausbau, der den Absatz treibt: Trotz eines im Vergleich zum Vorjahr etwas kühleren Sommers wurde 2022 mit 188 Gigawattstunden (GWh) um rund sechs Prozent mehr Fernkälte abgesetzt als im Jahr zuvor.

•    Die Gesamtlänge des Fernkältenetzes in Österreich wuchs im Vorjahr um 13,5 Prozent und hat Ende Dezember 2022 eine Gesamtlänge von 36 Kilometern erreicht.

•    Die installierte Fernkälteleistung stieg im Jahresvergleich von 178 MW 2021 auf 180 MW 2022 – das entspricht einem Leistungszuwachs von zwei MW oder 1,2 Prozent.

•    Insgesamt kann sich die Absatzsteigerung von Fernkälte in den vergangenen 14 Jahren sehen lassen: Seit 2009 hat sich der Absatz von rund 25 GWh auf zuletzt 188 GWh annähernd verachtfacht.

Summer in the City

Sommerliche Hitzewellen stellen insbesondere in dicht bebauten Stadtgebieten eine Herausforderung für Wohlbefinden und Gesundheit dar. Durch viel Asphalt und hohe Fassaden bilden sich schnell sogenannte Hitzeinseln, die für heiße Tage und Nächte sorgen. Damit steigt auch der Bedarf an Klimatisierung rasant. Und hier kommt die ökologisch verträgliche, effiziente und komfortable Fernkälte ins Spiel. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, damit die Sommer in den Städten auch künftig lebenswert bleiben.

Mehr Fernkälte in Ballungsräumen

2024 kommt die Fernkälte nach Kärnten: In Klagenfurt werden dann Gebäude mit der umweltfreundlichen Kälte versorgt werden. Darüber hinaus zählen Linz und St. Pölten zu den „coolen Spots“ in Österreich. Auch in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern in Baden, Mödling und Mistelbach wurden Fernkälteanlagen realisiert. Zudem wird im Bezirk Mödling das Gebäude der EVN-Direktion mit Fernkälte versorgt. Und in Graz wird Fernkälte in ein Industriekundennetz eingespeist.

Wien ist Spitzenreiter

Spitzenreiter beim Fernkälteabsatz ist Wien. Auf die Bundeshauptstadt entfallen rund 79 Prozent des Fernkältenetzes. Wien Energie setzt seit 15 Jahren auf diese umweltfreundliche Gebäudekühlung und baut die Fernkälte-Leistung laufend aus. Zu den bereits heute mit Fernkälte versorgten Gebäuden zählen die Universität Wien, die Nationalbank, das Allgemeine Krankenhaus Wien, das Parlament, das Rathaus, das Museum für angewandte Kunst, der Austria Campus sowie zahlreiche Hotels und mehrere hundert Neubau-Wohnungen. Bis 2030 soll sich die Kapazität der Wiener Fernkälte fast verdoppeln.

Nächster Meilenstein in Linz

In der oberösterreichischen Landeshauptstadt nahm die LINZ AG kürzlich in der Wiener Straße ihre dritte Fernkälte-Zentrale in Betrieb. Von dieser profitieren neben den eigenen Gebäuden auch einige umliegende Firmen. Damit wächst die gesamte Anschlussleistung des Unternehmens auf mehr als 20 Megawatt Fernkälte, was eine Steigerung von über 70 Prozent innerhalb der vergangenen drei Jahre bedeutet. Die Produktion erfolgt in den drei Fernkälte-Zentralen Donaupark, Friedhofstraße und Wiener Straße sowie in mehreren örtlichen Kälteerzeugungsanlagen direkt bei Kunden.

Ökonomisch und ökologisch

Fernkälte hat viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Klimaanlagen:

• Sie spart rund 70 Prozent Energie und 50 Prozent CO2.

• Fernkältemaschinen sind platzsparend und leise. Fernkältezentralen sind außerhalb der Kundengebäude untergebracht.

• Die Versorgung aus dem Fernkältenetz erfolgt mittels kleinerer Übergabestationen im Gebäude.

• Fernkälte entlastet das Stromnetz, weil das aus dem Sommer vorhandene Potenzial aus der Fernwärmeerzeugung genutzt wird.

So funktioniert Fernkälte

Die Erzeugung der Fernkälte erfolgt zum Teil mit Strom und zum größten Teil in Absorptionskältemaschinen, die Abwärme aus Industrie, KWK-Anlagen oder Abfallverbrennung nutzen, die das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Bei der Fernkälte wird etwa sechs Grad kaltes Wasser über Rohre zu den Kunden geliefert. Das Wasser wird dezentral in sogenannten Fernkältezentralen gekühlt. Bei den Kunden wird die Kälte dann über eigene Kühlsysteme in die Räumlichkeiten abgegeben, etwa über Rohre in den Wänden oder dezentrale Gebläsekonvektoren zur Raumklimatisierung.

Fernkälte, ok cool!

Um der Öffentlichkeit die umweltfreundliche Fernkälte näher zu bringen, läuft ab sofort die Social Media Kampagne „Fernkälte, ok cool“. „Die Kampagne bietet Wissenswertes rund um das Thema Fernkälte und informiert über deren zahlreiche Vorteile“, sagt DI Clara Maria Habeler, BSc, Referentin Bereich Fernwärme im Fachverband Gas Wärme (FGW) abschließend.

Über Fernkälte

Fernwärme wird im Sommer ebenso wie im Winter zur Wärmeversorgung und Warmwasseraufbereitung erzeugt und gleichzeitig zur Herstellung der umweltfreundlichen Fernkälte eingesetzt. Dieselben Energiequellen, die für die Erzeugung von Fernwärme benutzt werden, kann man auch als Antriebsenergie für Kältemaschinen verwenden. Sogenannte „Absorptionskältemaschinen“ nutzen Abwärme aus Industrie, KWK-Anlagen oder Abfallverbrennung, die das ganze Jahr zur Verfügung stehen.

Wie bei der Fernwärme, werden die Objekte zentral versorgt (oder auch dezentral, dann wird eine Kältezentrale beim Verbraucher errichtet). Isolierte Rohre transportieren das auf 6 Grad Celsius gekühlte Wasser zum Kunden, mit etwa 16 Grad Celsius fließt es zur neuerlichen Abkühlung wieder zurück.


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